Wichtige Punkte auf einen Blick
- Dem auf neun Löchern erzielten Ergebnis werden für die Vorgabenverwaltung 18 Stableford-Nettopunkte (für die nicht gespielten zweiten neun Löcher) hinzugezählt.
- Die Pufferzonen sind gegenüber Runden über 18 Löcher reduziert:
EGA-Vorgabenklassen 1 bis 3: 35-36 Stableford-Nettopunkte
EGA-Vorgabenklasse 4: 34-36 Stableford-Nettopunkte
EGA-Vorgabenklassen 5 und 6: Keine Pufferzone, da keine Heraufsetzungen. - Die Clubverwaltungssoftware enthält für die Durchführung von Turneren über neun Löcher eine separate Funktion.
- Abgebrochene 18-Löcher-Turniere dürfen nicht nachträglich zu Neun-Löcher-Turnieren erklärt werden.
FAQs zu 9 Löcher Handicap-relevantem Spiel
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Welche Löcher eines Golfplatzes werden für ein Neun-Löcher-Turnier genutzt?
Es ist jedem DGV-Mitglied freigestellt, die für ihn sinnvollste Neun-Löcher-Runde für ein Handicap-relevantes Turnier anzubieten. Dabei sollte es sich regelmäßig um die Halbrunden, also entweder die Bahnen 1 bis 9 oder 10 bis 18, handeln.
Liegt das neunte Grün nicht in Clubhausnähe, kann aber auch eine andere Kombination von Löchern für die Neun-Löcher-Runde herangezogen werden (z. B. Löcher 1 bis 7 sowie 17 und 18). Dieser Platz kann zusätzlich zu den im Intranet vorhandenen Lochkombinationen erstellt werden.
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Welche Course-Rating-Werte werden für die Neun-Löcher-Runde genutzt?
Jedes DGV-Mitglied mit 18 oder mehr Spielbahnen besitzt automatisch die Rating-Werte für die jeweiligen Halbrunden 1 bis 9, 10 bis 18 usw.
DGV-Mitglieder, die nur über neun Löcher verfügen, sind von diesen Anpassungen nicht betroffen und spielen mit den ihnen bereits heute bekannten Course-Rating-Werten auch in den Neun-Löcher-Turnieren. Es muss darauf geachtet werden, dass bei der Anlage eines Neun-Löcher-Turniers aus der Clubverwaltungs-Software auch der richtige Platz (z. B. die richtige Neun-Löcher-Kombination) ausgewählt wird, da es sonst zu falschen Handicaps bzw. einer falschen Auswertung kommen wird.
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Für die Handicap-Berechnung wird ein 18-Löcher-Ergebnis benötigt. Wie erhält man dieses?
Nach dem World Handicap System muss jedes Handicap-relevante Ergebnis auf 18 Löcher hochgerechnet werden, um es zur Berechnung des Handicap-Index im Scoring Record nutzen zu können. Dazu werden dieselben neun Löcher genutzt, die bereits gespielt worden sind und zudem ein Bogey-Schlag addiert.
Zunächst erfolgt die Umrechnung des gewerteten Bruttoergebnisses wie folgt:
Schlagzahl
+ 9-Löcher Par
+ Differenz der Handicap-Schläge 18 zu 9 Löcher
+ 1 Bogey-Schlag
= Gewertes Bruttoergebnis (GBE)
Die Berechnung des Score Differentials (SD) erfolgt wie folgt:
SD = (113 / Slope) x (GBE - CR - (0,5 x CR-Korrektur))
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Besteht eine Verpflichtung, Neun-Löcher-Turniere anzubieten?
Nein. Jeder Golfclub kann frei entscheiden, ob er Handicap-relevante Turniere über neun Löcher ausrichtet oder nicht (so wie auch über andere Ausschreibungsdetails wie Stableford, Zählspiel, gegen Par, Eclectic usw. entschieden wird).
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Können wir den bestehenden Handicap-Verteilungsschlüssel bei Neun-Löcher-Turnieren nutzen?
Wird ein Neun-Löcher-Turnier auf der ersten Halbrunde des Platzes (die ersten neun Spielbahnen) gespielt, wird der bestehende Verteilungsschlüssel genutzt, sofern er nur aus ungeraden Zahlen besteht.
Werden die zweiten neun Löcher als Handicap-relevante Neun-Löcher-Runde genutzt oder haben die ersten neun Löcher sowohl gerade wie auch ungerade Handicap-Verteilungsschlüssel, so müssen die bestehenden Verteilungsschlüssel alle zu ungeraden Ziffern abgeändert werden (2 wird zu 1, 4 zu 3, 6 zu 5 etc.).
Dies ist notwendig, da die Clubverwaltungssoftware bei der Berechnung der Course Handicaps immer von einer 18-Löcher-Runde ausgeht. Um dem Spieler auf der Runde über neun Löcher das passende Course Handicap geben zu können, werden die Handicap-Schläge für die ungeraden Handicapverteilungsschlüssel angesetzt, was bei ungeraden Course Handicaps auch gleich die erforderliche Aufrundung ergibt.
So wird z. B. ein Spieler mit einem Course Handicap elf seine elf Handiap-Schläge auf den Löchern mit dem Handicap-Verteilungsschlüssel 1 bis 11 erhalten. Er wird die ihm in einem Neun-Löcher-Turnier zustehenden sechs Handicap-Schläge auf den ersten neun Löchern jedoch nur mit Sicherheit erhalten, wenn auf den ersten neun Löchern alle ungeraden Handicap-Verteilungsschlüssel vorkommen.
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Wie wird in einem Neun-Löcher-Turnier gestochen?
Wie bei 18-Löcher-Turnieren liegt die Art und Weise des Stechens im Ermessen der jeweiligen Spielleitung. Sollte ein Kartenstechen vorgesehen sein, so empfiehlt sich, dass bei Schlag- oder Punktgleichheit die besseren letzten 6, 3, 1 Löcher entscheiden und danach das Los. Der Stechmodus „schwerste / leichteste Löcher“ nach dem Handicap-Verteilungsschlüssel ist hier nicht anwendbar, da in einem Turnier über neun Löcher nur Handicap-Verteilungsschlüssel mit ungeraden Zahlen vorkommen.
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Welche Abschlagsfarben sollen gespielt werden?
Hier gilt wie bei einem Turnier über 18 Löcher, dass man den Spielern die Abschlagfarben anbieten sollte, auf denen sie nicht überfordert aber auch nicht unterfordert werden. Generell sollten Spieler mit höheren Handicap-Indizes von den vorderen Abschlägen spielen.
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Dürfen auch registrierte Privatrunden über neun Löcher Handicap-relevant gespielt werden?
Ja. Im World Handicap System besteht keine Einschränkung bezüglich der Häufigkeit von Handicap-relevanten Privatrunden oder der Teilnahmeberechtigung von Spielern mit niedrigen Handicap-Indizes.