Erstellen von Platzregeln
Die Spielleitung darf über die Offiziellen Golfregeln hinaus auch Platzregeln für außergewöhnliche Umstände erlassen und bekannt geben, sofern sie mit den Grundsatzbestimmungen vereinbar sind, wie sie aus Abschnitt IV des Offiziellen Handbuchs zu den Golfregeln (ab 2019) hervorgehen.
Diese gelten dauerhaft bis auf Widerruf für den gesamten Spielbetrieb, soweit nicht die Spielleitung im Rahmen eines Turniers zusätzliche Platzregeln erlässt oder bei Verbandsturnieren nach den Platzregeln des DGV bzw. LGV gespielt wird.
Spielleitungen müssen ihre Platzregeln so einwandfrei formulieren, dass daraus keine Zweifelsfälle entstehen können.
Ergänzungen der Platzregel durch die Spielleitung dürfen dann üblicherweise nur eine Anpassung an die Witterungsbedingungen sein (Besserlegen, Ball reinigen o.ä.) und nicht die Grundlagen der Platzregeln „auf den Kopf stellen“.
Zusammenhang von Platz- und Golfregeln
Platzregeln dienen der Regelung von Umständen, die nicht bis ins Detail durch die Golfregeln erfasst sind oder zu denen bestimmte Optionen wahlweise in Kraft gesetzt werden dürfen. Aus diesem Grund dürfen Platzregeln nur die Golfregeln im erlaubten Umfang ergänzen, jedoch weder abwandeln noch wiederholen.
Eine auszugsweise Wiederholung der Golfregeln in den Platzregeln (z. B. eine Aufzählung von künstlichen Gegenständen, die ohnehin Hemmnisse sind, wie „Sitzbänke, Ballwäscher, Beregnerdeckel, Fahnenmast“), führt zu einer Verunsicherung der Spieler wenn ggf. ein Gegenstand ins Spiel kommt, der nicht in der Aufzählung genannt wird (z. B. ein Papierkorb).
Festlegung der Platz- und Hindernisgrenzen
Nach Regel 2.1 der Golfregeln (ab 2019) muss die Spielleitung den Platz und das Aus festlegen, die Grenzen von Penalty Areas, Boden in Ausbesserung und Hemmnisse sowie Bestandteile des Platzes genau festlegen. Dies muss auf eine Art und Weise geschehen, dass alle Spieler auch ohne die Hilfe der Spielleitung entscheiden können, ob ein Ball in dem fraglichen Bereich (Aus, Penalty Area, Boden in Ausbesserung) liegt, für das eine bestimmte Golfregel gilt.
Gleiches gilt für zeitweise Schadstellen auf dem Platz, von denen übergangsweise Erleichterung nach Regel 16.1 (Ungewöhnliche Platzverhältnisse) genommen werden soll. Diese gilt es klar zu definieren, um somit das faire und vergleichbare Spiel nach Regeln zu gewährleisten.