Allgemeines zur Platzkennzeichnung
Als Grundsatz gilt, dass jeder Bereich als eine Fläche gekennzeichnet werden muss. Eine Linie allein ist nicht aussagekräftig. Nur wenn sie um eine Fläche herum gezeichnet wird, ist die Bedeutung ersichtlich. Auch die Markierung einer bestimmten Stelle muss immer an den Rändern gekennzeichnet werden. So reicht es zum Beispiel nicht aus, eine schadhafte Stelle auf dem Platz mit nur einem Pfahl als „Boden in Ausbesserung“ zu kennzeichnen. Nur wenn eine Linie rings um den Bereich genau anzeigt, wo der Boden in Ausbesserung beginnt und wo er endet, können Spieler die Regeln korrekt anwenden.
Für Spieler ist es dazu wichtig, die Abgrenzungen der verschiedenen Bereiche genau erkennen zu können. Markierte Linien auf dem Boden müssen deutlich zu sehen sein. Stehen sie etwa in Mitten von dichter Vegetation, kann der Spieler nur mit viel zeitlichem Aufwand entscheiden, wie er regelkonform weiterspielt.
Bei Pfählen wird die damit bezeichnete Fläche mittels einer gedachten geraden Linie zwischen den Pfählen bezeichnet. Die Spielleitung muss darauf achten, dass der genaue Verlauf für jeden Spieler klar ersichtlich ist. Wenn weiße Auspfähle zum Beispiel mitten in dicht gewachsener Vegetation stehen, ist es für den Spieler kaum möglich, zu erkennen, ob sein Ball innerhalb oder außerhalb der Platzgrenze liegt.
Aus
Ein Ball ist immer dann im Aus, wenn er die Grenzen des Golfplatzes verlässt und vollständig außerhalb des Platzes zur Ruhe kommt. Der Ball ist somit nicht mehr im Spiel und der Spieler muss nach Regel 18.2b (Ball im Aus) mit einem Strafschlag erneut einen Ball von der Stelle des letzten Schlags spielen (nach Regel 14.6). Die Spielleitung hat die Möglichkeit mit der Platzregel E5 auch das Droppen auf Höhes des Kreuzungspunktes mit der Ausgrenze zu erlauben. Hierfür müsste der Spieler sich zwei Strafschläge anrechnen.
Auch innerhalb der Platzgrenzen kann eine Fläche als Aus gekennzeichnet werden. Diese Maßnahme kann zum Beispiel eingesetzt werden, um das Überspielen anderer Bereiche zu verhindern, etwa das Abkürzen bei einem Dogleg. Auch ohne weiße Pfähle auf dem Platz kann eine Platzregel hier helfen, wie z.B. „Beim Spielen der Bahn 5 ist das Fairway der Bahn 6 Aus.“.
Penalty Area
Ein in eine Penalty Area gespielter Ball kann in den meisten Fällen nicht weitergespielt werden. Gerade am Rand, wie z.B. im Uferbereich sind jedoch Übergangsbereiche möglich, aus denen der Ball gut wieder herausgespielt werden kann. Auch hier ist eine klare Abgrenzung zwischen dem Gelände und der Penalty Area notwendig.
Nach Wahl der Spielleitung können alle Penalty Areas mit roter Farbe gekennzeichnet oder zwischen gelb und rot markierten Penalty Areas unterschieden werden. Gelbe Pfählen sind nur zur Kennzeichnung von Penalty Areas sinnvoll, die auf der Spielbahn liegen und überspielt werden müssen. Wird der Ball hier in die Penalty Area hineingespielt, so hat der Spieler nur zwei Möglichkeiten, falls er den Ball nicht so spielen kann, wie er liegt: Entweder er spielt erneut einen Ball von der Stelle des letzten Schlags oder er droppt einen Ball auf der rückwärtigen Verlängerung der Linie zwischen Fahne und dem letzten Kreuzungspunkt des Balls mit der Penalty Area.
Verläuft eine Penalty Area seitlich der Spielbahn, so wird diese mit roter Farbe gekennzeichnet. Zusätzlich zu den Erleichterungsmöglichkeiten der gelb markierten Penalty Area, bietet dies dem Spieler die Möglichkeiten, einen Ball innerhalb von zwei Schlägerlängen vom letzten Kreuzungspunkt des Balls mit der Penalty Area, jedoch nicht näher zur Fahne fallen zu lassen. Für jede dieser Erleichterungsmöglichkeiten muss er sich einen Strafschlag hinzurechnen.
Wenn eine Penalty Area sich über einen größeren Bereich zieht und einerseits gelb, an anderen Stellen jedoch rot markiert werden soll, so muss der Übergang der beiden Bereiche klar zu erkennen sein. Es bietet sich hierfür an, einen roten und einen gelben Pfahl unmittelbar nebeneinander zu stellen, so dass jeder Kreuzungspunkt mit der Penalty Area entweder deutlich in gelb oder aber in rot erkennbar ist.
Boden in Ausbesserung
Oftmals gibt es Stellen oder Flächen auf einem Golfplatz, die schadhaft oder kurzfristig nicht fair zu bespielen sind. Diese Flächen werden mit blauen Pfählen gekennzeichnet. Im Fall von kleinen Stellen können sie auch mit einer Linie am Boden markiert werden, die den gesamten Bereich umschließt.
Aus Boden in Ausbesserung kann die Spielleitung das Spielen untersagen, z.B. um Neuanpflanzungen zu schonen. In diesen Fällen ist der Spieler dazu verpflichtet, Erleichterung in Anspruch zu nehmen. Gibt es keine Platzregel dazu, so darf der Spieler selber entscheiden, ob er den Ball spielen möchte, wie er liegt, oder ob er Erleichterung in Anspruch nehmen möchte.
Anders als bei gelb oder rot markierten Penalty Areas oder weiß markiertem Aus bleibt die Erleichterung für den Spieler aus Boden in Ausbesserung ohne Strafschlag.
Spielverbotszone (ehemals Biotop)
Die Spielleitung darf aus jedem Grund entscheiden, ungewöhnliche Platzverhältnisse oder eine Penalty Area ganz oder teilweise als Spielverbotszone zu definieren (vergl. Offizielles Handbuch zu den Golfregeln, 2G). Hiermit können zum Beispiel Biotope oder Neuanpflanzungen geschützt werden. Spielverbotszonen werden mit Pflöcken mit grünen Köpfen gekennzeichnet.
Die Farbe, die die Pflöcke unterhalb des grünen Kopfes haben, ist abhängig von der Beschaffenheit der Fläche:
- Handelt es sich um eine Penalty Area, so sind unterhalb der grünen Köpfe die Pflöcke gelb oder rot zu markieren. Somit wird diese Fläche wie eine Penalty Area behandelt.
- Handelt es sich um eine Naturwiese oder Neuanpflanzung, kann auch weiß oder blau mit grünen Köpfen sinnvoll sein.
Komplett grüne Pflöcke sind nicht zulässig, da es für eine solche Farbe kein Erleichterungsverfahren in den Golfregeln gibt.
Zahlreiche Beispiele von korrekter Platzkennzeichnung können Sie der Bildergalerie entnehmen.